Thomas Schmidt – Im Zeichen der Natur

Vor Insekten und Schlangen ekelt er sich gar nicht. Thomas Schmidt hat Tiere schon als Kind im Garten der Oma in Farmsen mit großem Interesse beobachtet. Heute dreht sich bei dem 57jährigen aus Hoheluft-Ost fast alles um die Natur. Insbesondere die fliegenden Tiere, darunter vor allem die Vögel, haben es ihm angetan. Als der frühere Biologie- und Chemielehrer einst den „Garten der Schmetterlinge“ bei den Bismarcks in Friedrichsruh betreute, kam er auf die Idee, ein Buch über exotische Schmetterlinge zu schreiben.

Es blieb nicht bei diesem Werk („Bezaubernde Schönheiten“). Anschließend schrieb Schmidt über Vögel. 2001 erschien sein Buch „Gefiederte Nachbarn“ über Vogelarten in Städten. Ein Jahr später kam sein spezieller Führer über diese Stadt, „Hamburgs Vogelwelt entdecken“, auf den Markt. Nun hat sich Schmidt die Hamburger Naturschutzgebiete ’mal genauer vorgenommen. Die 28, zum Teil kaum bekannten, unter Schutz gestellten Gebiete, hat er in seinem neusten Werk, „Hamburgs grüne Schätze“, ausführlich beschrieben (29,90 Euro). Informiert wird über das Datum der Unterschutzstellung und die Entstehung, über Flora, Fauna und Biotope in diesem Gebiet und über Führungen und Verkehrsanbindungen. Auch das Eppendorfer Moor, mit 15 Hektar Fläche das kleinste Moor Hamburgs, gehört zu den Naturschutzgebieten. „Wo noch die Nachtigall singt“, hat Thomas Schmidt sein Kapitel über das Eppendorfer Moor betitelt, das er durch die innerstädtische Lage „stark bedroht“ sieht.

„l990 gab es hier noch 641 Schmetterlingsarten. Heute sind es viel weniger. Man kann das Eppendorfer Moor nicht mehr ganz renaturieren“, berichtet der Naturfachmann, der neben seiner schreibenden Tätigkeit Tierausstellungen in Einkaufszentren betreut, über naturnahe Themen Artikel schreibt und Vorträge hält, und auch ’mal für ein ökologisches Forschungsbüro tätig wird.

Da bleibt keine Zeit mehr, um Gitarre zu spielen. Früher war Thomas Schmidt ’mal als Rockmusiker aktiv, spielte sogar ein halbes Jahr in einer Profi-Formation. Aber für seine Kinder im Alter von 11 und 17 Jahren erübrigt er so manche Stunde. Schade nur, dass er ihnen über Vögel und Schmetterlinge wenig vermitteln kann. Dafür haben die beiden Teenager nämlich überhaupt kein Interesse.

Hamburger Wochenblatt
Wochenzeitung für Eppendorf, Groß Borstel,
Harvestehude und Umgebung
Nr. 29, 15. Juli 2004