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Neues Buch stellt die 28 Naturschutzgebiete der Stadt vor von Martin Kopp Wer seinen Osterspaziergang gründlich planen möchte, sollte dies mit der richtigen Lektüre tun. Rechtzeitig zu Ostern ist ein Buch erschienen, dass eine geeignete Ergänzung darstellt und vor einem Ausflug zu Rate gezogen werden sollte. Hamburgs grüne Schätze. Eine Entdeckungsreise durch die 28 Naturschutzgebiete der Stadt (Convent-Verlag, 29,90 Euro), bietet eine reich bebilderte Einführung in die dem Wachstum trotzenden, ursprünglich gebliebenen Gebiete der Stadt. Auf 128 Seiten bietet der Autor, der Hamburger Biologe und Fotograf Thomas Schmidt, viele Informationen über die unterschiedlichen Landschaften, ergänzt um Tipps über Verkehrsanbindungen, Parkplätze und mögliche Führungen. Dabei wird deutlich: Es muss nicht immer ein Ausflug in die Lüneburger Heide oder den Duvenstedter Brook sein. DIE WELT stellt drei weit gehend unbekannte Gebiete aus dem Buch vor, die bei einem Osterspaziergang aber besonders schöne landschaftliche Eindrücke versprechen. Die Reit ist ein 48 Hektar großes Naturschutzgebiet im Südosten Hamburgs, am Zusammenfluss von Gose- und Dove-Elbe. Kernstück ist ein Teich, dessen Entstehung mit dem Bau eines nahen Deichs zusammenhängt. Schilfrohrbestände nehmen ein Drittel der Fläche des Naturschutzgebiets ein. Die Reit gilt als ein Eldorado für Vögel, wie Sumpfhühner und Rohrdommeln, aber auch für Erdkröten. Und wer sich beeilt, kann nachmittags und abends auch noch die letzten Nachzügler der frühjährlichen Amphibien-Wanderung beobachten. Besonders zahlreich sind Erdkröten vertreten. Sie haben ihre Winterquartiere verlassen und suchen die Laichplätze auf. Mitten in der Stadt, eingerahmt von Groß Borstel und der stark befahrenen Alsterkrugchaussee, liegt das Eppendorfer Moor. Das 15 Hektar kleine Naturschutzgebiet ist ein kleiner Rest der ausgedehnten Moorflächen, die nach der letzten Eiszeit auf der Terrassenkante des Alsterlaufs entstanden. Trotz Wohnbebauung und Straßenlärm drumherum, hat sich hier ein Biotop, bestehend aus stehenden Gewässern, Moor, Heide und Wald, gebildet, das noch heute 35 verschiedene Moosarten beherbergt. Und: Das Eppendorfer Moor ist einer der letzten innerstädtischen Lebensräume der Nachtigall. Gerade einmal sieben Hektar misst Hamburgs kleinstes Naturschutzgebiet: das Flottbektal. Viele kennen es, doch kaum einer nimmt es wahr. Das Areal ist nämlich Teil des stattlichen Jenischparks am Nordufer der Elbe. Hier liegt Hamburgs einzige tidebeeinflusste Talaue, die Schmidt in seinem Buch beschreibt. |
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