Naturverbundene Wanderer können sich nun mit einem vogelkundlichen Grundlehrgang auf eine Exkursion vorbereiten. Zehn ausgewählte Areale werden vorgestellt. Darunter vier Naturschutzgebiete, vier Parkanlagen und Elb- und Alsterwanderweg. Thomas Schmidt und sein Begleiter Robert Wohlleben sind aufmerksame und kompetente Wanderführer. Das zeigt sich z.B., wenn sie mit ihrem zehnten Spaziergang auf einem Teil des Elbwanderwegs wandeln, zu dem sie zuvor mit der Elbfähre 62 von den Landungsbrücken nach Neumühlen gefahren sind. Beim Museumshafen beobachten sie eine Silbermöwe. Die Frühaufsteher sind nicht allein, als sie dann weiter an der Häuserzeile der Övelgönne schlendern, auch wenn die »Strandperle« noch geschlossen hat. Eine Bachstelze nutzt den Findling »Alter Schwede« als Aussichtspunkt und ein Austernfischer sucht Nahrung, bevor er vielleicht in sein Nest auf einem kiesbedeckten Flachdach des Elbe-Einkaufszentrums zurückfliegt, Indiz für eine zunehmende Verstädterung des Vogels. In Teufelsbrück endet der Spaziergang. Wie bei den anderen Kapiteln informieren am Ende Steckbriefe und farbige Fotos über einige gefiederte Nachbarn, vorkommende Brutvögel werden genannt und hilfreiche Tipps ermöglichen es dem Leser, Einzelheiten seiner Wanderung zu planen. Aus der Sicht der Vogelliebhaber ist der Duvenstedter Brook, fast bei Bargteheide gelegen, das ornithologische Paradies Hamburgs. 180 Vogelarten, darunter Durchzügler, Wintergäste und Brutvogelarten lassen sich in diesem weitläufigen Naturschutzgebiet beobachten. Darunter seit 1981 wieder der scheue Kranich; sechs Paare sind inzwischen zu bewundern und ehrenamtliche »Leibwächter« des Naturschutzbundes (NABU) Hamburg achten darauf, dass die Kraniche ungestört ihren Nachwuchs versorgen können. Ein eigenes Naturschutz-Informationshaus des NABU (Duvenstedter Triftweg 140) bietet Führungen und Veranstaltungen an. Bei aller Akribie mit der die Biotope und Einzelheiten zur Geschichte der Parks und Naturschutzgebiete geschildert werden: im Mittelpunkt des Wanderführers stehen die Vogelarten. 40 farbige Fotografien von ihnen sind zu bewundern, die Landschaftsfotos hat Thomas Schmidt selbst aufgenommen. Die Steckbriefe berücksichtigen u.a. auch die Vogelstimmen bis hin zu ihren Merkversen. Besonders vielfältig sind diese Eselsbrücken für die Buchfinkenschläge: »Hast du denn mein Gretchen nicht geseh'n?« und das schwäbische »Mädele, Mädele, deck das Knie zu« sind nur zwei von vielen, die ein Büchlein füllen könnten. Ein Anhang informiert über Tipps zur Vogelbeobachtung, verzeichnet nützliche Adressen, weiterführende Literatur, darunter auch CDs mit Vogelstimmen, und schließt mit einem Register der Vogelarten. Anschaulich geschrieben, ist das vom Verlag liebevoll ausgestattete Büchlein ein hervorragender Begleiter für vogelkundliche Spaziergänge. Hans-Werner Engels Auskunft |
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