Hamburgs grüne Schätze
Eine Entdeckungsreise
durch die 28 Naturschutzgebiete der Stadt
von Thomas Schmidt
unter Mitarbeit von Robert Wohlleben
Convent Verlag, Hamburg


Das Alstertal hat jede Menge Natur zu bieten. Ein Teil davon ist gesetzlich vor der Zerstörung geschützt – 6 der 28 in Hamburg ausgewiesenen Naturschutzgebiete finden sich in Hamburgs Norden.

Frühmorgens ist es in der Natur am schönsten. Die Kälte der Nacht hängt noch ein wenig zwischen den Bäumen, durch die letzte Nebelschwaden wabern. Kein Mensch weit und breit stört die Ruhe der Natur – diese Zeit nutzte der Hamburger Biologe und Fotograf Thomas Schmidt drei Jahre lang, um alle Hamburger Naturschutzgebiete abzulichten. Sechs davon liegen im Alstertal: Wohldorfer Wald, Wittmoor, Rodenbeker Quellental, Hainesch/Iland, Volksdorfer Teichwiesen und Duvenstedter Brook. Letzteres ist dem Biologen, der auch ornithologische Führungen durchführt, besonders ans Herz gewachsen: „Die Vielfalt der verschiedenen Lebensräume ist dort fantastisch – sei es Wald, Heide oder Moor. Dementsprechend umfangreich sind Flora und Fauna. Ich bin lieber draußen statt in der Wohnung." Seine Liebe zur Natur möchte der 57-Jährige mit seinem neuen Bildband auf die Leser übertragen.

Zusätzlich zu den Fotos hat der Hamburger deswegen einiges an interessanten Fakten sowie die vorkommende Tier- und Planzenwelt zusammengetragen. Von den Alstertaler Naturschutzgebieten steht der Duvenstedter Brook am längsten unter Schutz. Bereits 1958 erkannten die politisch Verantwortlichen den besonderen Wert des Grüngebietes. Dies geschah bei den Volksdorfer Teichwiesen erst 1993. Obwohl es mit einer Größe von 39 Hektar (Duvenstedter Brook 780 Hektar auf Hamburger Gebiet) das kleinste der sechs Gebiete im Hamburger Norden ist, kann es trotzdem dank seines abwechslungsreichen Lebensraumes gut 285 Pflanzenarten sowie zahlreiche Insektenarten aufweisen – beispielsweise den seltenen Trauermantel. Was die Anzahl an Flora und Fauna angeht, ist der Duvenstedter Brook mit seinem Rotwildbestand und dem Kranichvorkommen nicht zu toppen. Einen besonders geeigneten Lebensraum finden auch die vorkommenden Fledermausarten wie die Wasserfledermaus. Eines haben die sechs Gebiete neben ihrem Wert für die Umwelt trotz ihrer Unterschiede übrigens gemein: sie sind durch Eiszeiten entstanden.

Kai Wehl

Alstertal Magazin
Heft 4, 23. April 2004